Nichts ist wahr ohne allgemeine Evidenz:
Das Grundprinzip jeder echten Wissenschaft –
Über den christlichen Philosophen Robert Spämann
und generell „Begriffs-Dreimaster“
* Näheres zum neu entdeckten Urvater des westlichen praktizierten Buddhismus,
U Dhammaloka, hier im Vorwort
* Tipp: Die Spiegelung der Beiträge meiner Facebook-Chronik auf diesem Blog
Nichts ist wahr ohne allgemeine Evidenz:
Das Grundprinzip jeder echten Wissenschaft –
Über den christlichen Philosophen Robert Spämann
und generell „Begriffs-Dreimaster“
* In der Philosophiesendung Sein und Streit am 5. April 2015 im „Deutschlandradio Kultur“ ist ein Gespräch mit dem „Philosophen und Christen“ Robert Spämann gesendet worden, das hier nachgehört werden kann.
Danach habe ich auf der Facebookseite des Deutschlandradios den folgenden Kommentar gepostet, der dort auf beträchtlichen Zuspruch gestoßen ist (viele „likes“). Im Anschluss hat sich dann eine ziemlich aufschlussreiche Diskussion entwickelt, mit 22 Kommentaren.
Diese ganze Diskussion ist unter diesem Link direkt nachlesbar – und zwar auch für alle, die kein Mitglied bei Facebook sind (durch deren neue „embedded posts“).
* Im Verlauf dieser Diskussion hat ein Teilnehmer einen Link zu dem Beitrag Ist Theologie eine Wissenschaft? Lehre unter Denkmalschutz in der in Berlin erscheinenden Zeitung Der Tagesspiegel vom 4. April 2015 gepostet.
Dieser Beitrag stammt von Heinz-Werner Kubitza. Dessen jüngstes Buch lautet: Der Dogmenwahn: Scheinprobleme der Theologie. Holzwege einer angemaßten Wissenschaft.
* Mein Eingangskommentar zu jener Diskussion auf der Facebookseite des Deutschlandradios:
Arthur Schopenhauer hätte zum Denken dieser Art von „Philosoph und Christ“ gesagt – „Begriffs-Dreimaster“.
„Christlicher Philosoph“ will Spämann sich ja nicht nennen, obwohl er es in Wahrheit mit seinem philosophischen christlichen Glauben ist – eine spezielle Variante von modernem Kirchenvater gewissermaßen.
Immer wieder erstaunlich, wie geschickt sich ein restlos unverifizierbarer, naturwidriger bloßer Glaube wortblenderisch verkleiden kann.
Jede Aussage über Gott und was er angeblich sei oder nicht sei, warum in der Welt mache oder nicht mache und intendiere oder nicht intendiere, ist nichts weiter als eine vollkommen abwegige Behauptung, die sich selbst geschickt als eine Realität suggeriert.
Sätze wie „Niemand passiert etwas, das Gott nicht einfügt in einen Zusammenhang“ müssten von Klardenkern sofort mit der Forderung beschieden werden:
„Nachweise, Nachweise – bitte!“
Psychologische Anlehnungsbedürfnisse weisen bloß diese selbst nach bzw. ihre projektionsfördernde Kraft!
Keineswegs weisen sie das Projezierte nach, so sehr die Projezierenden es auch gerne so hätten.
Nichts ist „wahr“ ohne allgemeine Evidenz. Das Grundprinzip jeder echten Wissenschaft!
Freilich gilt es ebenso für die heute von Christen gefeierte „Auferstehung von den Toten“. Hans Christian Andersens Märchen sind ungleich wahrer.
Just deshalb ist Theologie auch nicht „Wissenschaft“; und genausowenig jede Philosophie, die theologische bloße Behauptungen verteidigt.
Deshalb gibt es auch keine „Glaubenswahrheit“ – ein weiterer typischer dogmatischer Widerspruch in sich – bzw. Begriffs-Dreimaster“!
Trotzdem finanziert der Staat vom Geld der ganzen Gesellschaft die zahlreichen Theologie-Fachbereiche an den staatlichen Universitäten, wo sie als Ausbildungsinstitute für den kirchlich-gläubigen Nachwuchs bzw. als Nichtwissenschaften (siehe oben) definitiv nicht hingehören!
* Zum unter monotheistischen Gläubigen so beliebten Begriffspaar „gut oder böse“ bzw. „Gott oder Satan“.
Sie sind siamesische Zwillinge – das eine ist ohne das andere nicht „lebensfähig“, genauso wie „hoch“ ohne „tief“ ganz unverständlich wäre.
Spämann meint: „Gott hat nicht das Böse erfunden!“ Woher er dies bloß alles weiß. Da muss er Gott sicher gerade vorher noch getroffen haben … und er ihm dies alles persönlich mitgeteilt haben.
Nachweise, Nachweise – bitte!
Ich habe übrigens heute sogar auf einmal persönlich Elvis Presley, Mary Poppins und das Einhorn getroffen. Elvis Presely hat mir vermittelt, wie Tote auferstehen, Mary Poppins, wie Märchen wahr werden, und das Einhorn, wie das Unmögliche möglich ist. Ich bin jetzt allwissend!
Genauer sollte es heißen: „Der Glaube an ,Gott´ und an das ,Böse´ bedingen sich gegenseitig. Sie bringen sich ständig wechselseitig hervor:
Es sind Chimären, die alleine der Glaube zum Scheinleben erweckt!
* Natürlich gibt es das Unheilsame und auch das extrem Unheilsame.
Alles ist jedoch immer abhängig entstanden und damit nicht inhärent „Das Böse“ – so als hätte es irgendeine metaphysische Macht geschickt. Daran ändern auch zehntausend Predigten oder Hollywood-Filme nichts.
Das abhängige Entstehen kann komplexe Formen annehmen, die es alleine zu verstehen gilt.. Dann – und alleine dann – können sie aufgelöst werden.
Aber sicher nicht durch irgendeinen ignoranten „Kampf gegen das Böse“, den der selbsterklärte bzw. selbstgerechte „Gute“ braucht – um dahinter seine Ignoranz und sein Ego vor sich selbst zu verstecken!
Das verabsolutierende „gut oder böse“- bzw. „Gott oder Teufel“-Denken der Monotheismen macht vielmehr für das konkrete abhängige Entstehen hinter allen Phänomenen blind – und befördert damit das Unheilsame mehr als irgendein anderes Denken!!
Ein gigantischer, tödlicher Fake!!
* Der Titel dieser Sendung sollte nicht „Warum wir ohne Gott überhaupt nichts denken können“ geheißen haben, sondern vielmehr:
„Warum wir mit Gott überhaupt nichts klar denken können!“
Das wäre wahrheits- und realitätsgemäß – liebes Deutschlandradio!
* Aber freilich – wer die religiösen Märchen glaubt, den kann man auch diverse andere Märchen als Realitäten verkaufen!
Hier ziehen Kirchen, Politik, Wirtschaft und Mainstream-Medien gewissermaßen an einem Strang, nicht?
Genau deshalb schustert der Staat auch alljährlich rund 20 Milliarden aus dem allgemeinen Steueraufkommen den beiden Kirchen zu – neben der Finanzierung von Caritas und Diakonie, die trotzdem ihre eigenen „kirchliches Arbeitsrecht“-Brötchen backen können, sowie neben der Kirchensteuer der Kirchenmitglieder (siehe dazu die Werke des ausgewiesenen Experten Dr. Carsten Frerk, v. a. das „Violettbuch Kirchenfinanzen“).
Machen Sie doch einmal über diesen ungeheuren Skandal eine große Sendung oder besser gleich ganze (40-teilige-)Serie, liebes Deutschlandradio …
und überwinden Sie dazu Ihren Opportunismus, den wir auch noch monatlich bezahlen müssen!
Die Vorinformation auf der Website des Deutschlandradios (hier als „embedded post“ von Facebook):
Die christliche Religion war für den Philosophen Robert Spaemann stets ein wichtiger Bezugspunkt. Im Interview spricht er über Ostern, die Wunder des Glaubens und die Frage, wo Gott in Auschwitz war.
Posted by Deutschlandradio Kultur on Sonntag, 5. April 2015
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