Über Schein und Wahrheit

by Hans on 01/03/2015

 

 

 

 

Über Schein und Wahrheit oder

über zwei verbreitete extreme Ansichten und den buddhistischen „Mittleren Weg“

 

 

 

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* Näheres zum neu entdeckten Urvater des westlichen praktizierten Buddhismus,
U Dhammaloka, hier im Vorwort

* Tipp: Die Spiegelung der Beiträge meiner Facebook-Chronik auf diesem Blog

 

Hinweis vom August 2017)

Für eine „rundere“ politische Sicht von mir empfehle ich spätere Beiträge, vor allem die verschiedenen Beiträge auf den Facebook-Spiegelseiten.

Denn seit diesem Beitrag hier hat es einen starken Erkenntniszuwachs gegeben.

 

 

 

 

Über Schein und Wahrheit oder

über zwei verbreitete extreme Ansichten und den buddhistischen „Mittleren Weg“,

mit einem zentralen Anhang

 

Ein „klarstellendes“ Nachwort zu meinem letzten Blogbeitrag und der langen Auseinandersetzung im Anschluss daran mit dem Tibetologie-Dozenten und tibetischen Buddhisten Dr. Jan-Ulrich Sobisch.

Es ist auch ein Nachwort zu der eingehenden Diskussion primär mit Rafi Ganawal und Jan-Ulrich auf meiner Facebookseite (siehe dort die Einträge vom 10. Januar und vom 23. Januar).

Am Ende der Diskussion nach dem Facebook-Beitrag vom 23. Januar hat Rafi ein Video zu einer Politsatire-Sendung mit dem Kabarettisten Max Uthoff verlinkt, die beim Islamismus primär die USA kritisch aufs Korn nimmt.

Dies hat mich zu der folgenden Klarstellung bewegt, um keine Missverständnisse über meine Sicht zu diesem Kernthema entstehen zu lassen  –

Die Positionen von Sam Harris, der die Ursachen des weltweiten Islamismus in bestimmten islamischen Ansichten sieht, und die gegnerischen „apologetischen“ Positionen etwa des amerikanischen Religionswissenschaftlers Reza Aslan, der jene Ursachen in sozialen, ökonomischen oder gesellschaftlichen Verwerfungen sowie dem westlichem Imperialismus in der arabischen Welt sieht, zwei unzutreffende Extreme.

Es gibt hier drei Ursachenkomplexe, die zusammen interagierend den modernen religiösen, gewalttätigen Extremismus bedingen.

Wäre einer dieser drei Komplexe nicht gegeben, wäre heute dieser Extremismus nicht existent.

 

Diese drei Komplexe sind:

 

 

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{ 8 comments… read them below or add one }

1 Hans März 5, 2015 um 23:54 Uhr

Hi Rafi,

* Ganz einfach, wer dazugehört – wie ich es auch schon gesagt habe! Aber Du hast ja bekanntlich massive (Über)Lese(ns)probleme. Deshalb hier wiederholt:

Apologeten wie Du, Tibetologe und Unidozent Dr. Jan-Ulrich Sobisch oder ein vielzitierter Professor Reza Aslan in den USA (also auf allen Ebenen der Apologeten-Hierarchie) werden immer alles unternehmen, um keinen wirklich (!) kritischen Blick auf die Monotheismen selbst, deren Institutionen und deren Quellen werfen zu müssen!

Das ist gewissermaßen ihr “Job”, nämlich (das Folgende reimt sich … zum leichteren Sicheinprägen :-)) –

1) die Monotheismen – von der Realität ablenkend – zu idealisieren,
2) die damit verbundenen Institutionen zu protegieren,
3) die naheliegenden wirklich „spirituellen“ Alternativen zu relativieren,
4) dabei etwa deren Vorzüge zu ignorieren, und vor allem
5) die objektiv existenten Unterschiede durch ungleiche
Auswahl geschickt zu nivellieren!

Dabei gibt es eine gewisse Art von Arbeitsteilung:

Die Theologen – als christliche Gläubige, die sie fast alle sind – widmen sich ganz primär den Punkten 1 und 2.

Die – mit manchen Ausnahmen – mit der Theologie institutionell wie mentalitätsmäßig verknüpfte „vergleichende Religionswissenschaft“ folgt allen 5 Punkten.

Die mit den anderen Kulturen bzw. Religionen befassten Orientalisten, die sich lediglich untergeordnet (wenn sie dazu befragt werden) mit Vergleichen zwischen den Religionen beschäftigen, folgen – mit mehreren Ausnahmen – primär den Punkten 3 bis 5.

* Nicht „mein“ Palikanon, sondern der Kanon der einzigen noch bestehenden frühbuddhistischen Schule, die einen guten Teil der buddhistischen Welt bestimmt.

* Es geht hier nicht um ein „Patent auf wahre Sätze“, sondern um konkrete Aussagen und Lehren, die nachweislich entweder zutreffen oder nicht. Ein Beispiel zu zwei solchen Lehren, genauer – zu den jeweiligen Hauptlehren:

Die Idee, dass die gläubige Menschheit erlöst sei, weil vor 2000 Jahren ein vermeintlicher Gottessohn gekreuzigt worden sei, und dass er in Zukunft wiederkehren würde, um nach der letzten großen Abrechnung ein Gottesreich hienieden auszurufen, ist ungefähr genauso wahr, wie dass gerade ein chinesischer Teepot in der direkten, nahen Umlaufbahn der Sonne kreise – um ein Beispiel des religionskritischen Nobelpreisträgers Bertrand Russell zu nehmen.

Die „Vier Edlen Wahrheiten“, die „Drei Universellen Merkmale“ und das „Abhängige Entstehen“ dagegen sind sehr wohl wahr – weil es logisch und empirisch überprüfbar ist und deshab das Kriterium von „wahr sein“ erfüllt.

Im Gegensatz dazu stehen jene lediglich als „wahr“ oder „Glaubenswahrheit“ geglaubten Wunschvorstellungen, ob diese nun in irgendeinem angeblich „geoffenbarten“ bzw. „heiligen Buch“ stehen oder nicht!

Restlos auszuschließen ist es mit dem Teepot nicht – wenn es ein Material gibt, dass die Hitze der Sonne aushält, und irgendein Überwesen den Teepot aus Spaß oder Langeweile dorthin verfrachtet hat!

Aber alle bekannten Gesetze der Logik und Empirie sprechen dagegen.

Folglich ist diese oder auch jene „religiöse“ Annahme nicht sinnvoll, genauer gesagt –

Ein psychologisch hochgeschickt konstruierter manipulativer Blödsinn, der seit vielen Jahrhunderten für eine gewaltige menschliche Unreife sorgt, die heute weltzerstörend werden kann!!

Im Falle jener Erlösung durch einen Opfertod mag jene „religiöse“ Annahme ja vielleicht bestimmte psychologischen Zwecke erfüllen (Trost, Delegation von Verantwortung, Anlehnung usw.).

Aber mit Warheit hat sie nichts zu tun!

* Auch im Falle übrigens der eher untergeordneten Lehren wie dem Liebesgebot gibt es keineswegs die Parallelen, die von den scheinwissenschaftlichen Aplogeten generell behauptet werden –

Zum Liebesgebot in der Bibel gibt es auch vollkommen entgegengesetzte Aussagen (Billigung von Sklaverei, Tieropfern, Bedrohung und Verdammung von Nichtgläubigen usw.).

Das Liebesgebot wird in der Bibel zudem gar nicht wirklich näher begründet. Es ist bloß eine Aufforderung. Und in späterer Zeit wird es in der einen oder anderen Weise mit einem bloßen Glauben begründet – an Gott.

Zum Liebesgebot in den alten buddhistischen Quellen gibt es keine entgegengesetzten Aussagen.

Es wird genau begründet und hat damit nicht bloß einen Aufforderungscharakter.

Und es wird auf eine nichttheistische Weise begründet, die von logisch und empirisch überprüfbaren Gegebenheiten ausgeht – etwa den besonderen inneren Ruhezuständen, die mit Liebe, Mitgefühl oder Mitfreude verbunden sind, oder einem allumfassenden Selbst des Sich-selbst-in-den-anderen-Wiedererkennens auf der „einen“ Ebene der Empfindungen, grundsätzlichen Wünsche und Verletzlichkeiten.

* Von den Interviews mit Andreas von Bülow, die ich angehört habe, ist bloß einmal kurz davon die Rede gewesen, dass ein paar der Attentäter noch in Saudiarabien (glaube ich) leben würden.

Aber dieser Punkt ist vollkommen untergeordet. Denn wenn die sogenannten „Anschläge“ eine „False Flag“-Operation der USA gewesen sind, um eine Rechtfertigungsgrundlage für das Ausrufen eines neuen Großgegners „Terroristen“ zu haben, nachdem der alten Großgegner Sowjetunion abhanden gekommen war – bzw. für die damit verbundenen nachgefolgten Militär- und Expansionsakte -, wäre es kein Problem, die so genannten Attentäter verschwinden zu lassen. Ihr Nichtmehrdasein, wenn es denn so ist, würde also gar nichts bezeugen!

Nicht untergeordnet dagegen sind die Fragen, zu denen sich jene diversen Experten und Augenzeugen geäußert haben – im Zusammenhang mit den angeblichen entführten Passagierflugzeugen, der Möglichkeit der angeblichen Flugbahnen vor dem Einschlagen und vor allem damit, wodurch der plötzliche und gleichsam „pulverisierende“, „freier Fall“-artige Zusammenfall der Türme einige Zeit nach dem Einschlagen zustande gekommen sei.

Besonders aussagekräftig ist dazu wie gesagt dieses kurze Interview (was damit für weniger gut des Englischen Mächtige machbar sein sollte):

* Alle diese Experten – zu den Geheimdiensten Andreas von Bülow, mit jahrzehntelanger Erfahrung in diesem Bereich und engen Kontakten zu Amerikanern, zu den Themen Gebäudetechnik, den im „World Trade Center“ verbaut gewesenen Materialien, Statik, Flugzeugen, speziellem “Thermite”-Brandbomben-Sprengstoff, der relativ unauffällig Stahl schmilzt und dabei weißen Rauch abgibt (wie er weiter unten an den Gebäuden zu sehen war), ehemalige hochrangige Militärs, Kenner des Pentagons, hocherfahrene Piloten und zahllose Augenzeugen – stimmen in dieser einen Grundaussage überein, dass es nicht so gewesen sein kann, wie es offiziell dargestellt wird und von den Manistream-Medien (nicht bloß in den USA) hörig gelenkt nachgebetet wird!

Oben im Hauptbeitrag habe ich übrigens noch einige weitere entsprechende Links ergänzt.

* Wenn das Ganze also eine „False Flag“-Operation war – und damit eines der größten Regierungsverbrechen der Neuzeit, weil dann auch all die nachfolgenden Toten im Rahmen der dadurch gerechtfertigten Kriege hinzukommen – , gibt es dafür bloß ein Motiv; nämlich Macht, Profit, Rohstoffe und Vorherrschaft.

Auch ein solches Motiv muss vor einem selbst positiv gerechtfertigt werden. Bloß dann kann ihm auch nachgehandelt werden! Hier kommt der protestantisch-christlich Calvinismus ins Spiel – in seiner inzwischen längst säkularisierten und nicht mehr explizit bzw. bewusst gemachten Form!

Damit ist die ins Unbewusste übergegangene Grundüberzeugung gemeint, dass Reichtum, Macht, Besitz usw. eine Art Zeichen von „Gottesauserwählung“ oder jedenfalls einer irgendwie „von oben kommenden“ Bevorzugung sei – und damit absolut alles daran gesetzt werden müsse, egal ob zum Nachteil anderer!

Das ist genau der „Geist“, der indirekt durch die fundamentale, selbstgerechte und von „etwas“ ablenkende christliche Haltung eines George W. Bush spricht …! Aber in den USA merken das sehr viele gar nicht! Sonst hätten sie eine solche Figur nicht zum Präsidenten gewählt.

Laut dem großen Soziologen Max Weber liegt genau in jener letztlich calvinistischen Grundüberzeugung die Hauptwurzel des modernen Kapitalismus, der in den USA bekanntlich in einer besonders ausgeprägten Form gegeben ist.

Aus buddhistischer Sicht dagegen bedeutet eine solche Motivlage ein denkbar negatives und unheilsames „Karma“ (Wirken, Sichauswirken und Rückwirkung), mit den – über lebensimmanent kurz oder lebensübergreifend lang – entsprechenden Folgen für die Verantwortlichen.

Was auf sie zukommen wird – im Sinne einer gesetzmäßigen „Ausgleichskausalität“ im Rahmen der Allverbundenheit, womit „Karma“ modern übersetzt werden kann -, entspricht mindestens (dazu hier weiter unten) dem von ihnen den zahlreichen anderen Wesen zugefügten Leiden – wenn es davor nicht einen klaren und machtvollen innerlich „bereinigenden“ Einsichtswandel in den Betreffenden gibt.

Hier gibt es keinen vom menschlichen Eigennutz konstruierten calvinistischen „Gott“, der das persönliche Profit-, Besitz- und Vormachtsstreben sanktioniert, sondern lediglich ein universelles unpersönliches Gesetz „Karma“, das sich immer bloß alleine an der heilsamen bzw. glücksfördernden oder der unheilsamen bzw. leidfördernden Qualität der jeweiligen persönlichen „Absichten“ orientiert, wie der historische Buddha „Karma“ mit einem einzigen Wort definiert hat.

Dieses spirituelle „Naturgesetz“ ist gewissermaßen „das“ einzig existente „Allmächtige“ – im Sinne eines „allmächtigen“, alles beherrschenden Gesetzes!

Es steht hinter allen Geburts- und Schicksalsunterschieden (und gewiss kein „unerforschlicher Ratschluss Gottes“); und dahinter, warum sich ein „günstiges“ oder ein „ungünstiges Los“ je nach persönlicher Intention (lebensimmanent oder lebensübergreifend) häufig in ein besseres oder ein schlechteres verkehrt –

„Daseinskreislauf“ Samsara!

Es zählt immer bloß die Qualität der Absicht (= Karma) – ob es sich um den „Kaiser von China“ oder den Slumbewohner in Kalkutta, den Professor oder den Analphabeten, den Topmanager oder den Zeitungsausträger handelt!

„Vor“ – Karma – „sind alle gleich“ ….!!

* Es ist die fehlende Wahrnehmung von “Equal Worth” (gleichem Wert), die allen Konflikten zwischen Menschen zugrunde liegt – wie Professor und Analyst am “Institute for Policy Studies”, Adil Shamoo, in seinem Werk Equal Worth: When Humanity will have Peace argumentiert:

“Adil E. Shamoo claims that the basis for discrimination by class, religion, or ethnic identity is the perceived lack of equal worth among human beings.”

Diese Wahrnehmung von “gleichem Wert” unabhängig von Klasse, Religion, ethnischer Identität, Bildung, Stand, Besitz usw. ist ausschließlich dann möglich, wenn letztendlich das Menschenbild des historischen Buddhas verinnerlicht wird – die “Buddhanatur” des Menschen, dessen Potenzial zum höchsten Erwachen unabhängig von jenen äußeren Unterschieden. Hier liegt ja auch die Grundbotschaft seiner ganzen Lehre, die in zahlreichen Reden behandelt wird.

Und in der Urgemeinde um den Buddha waren Angehörige aller Kasten und Schichten und ehemailge Kastenlose, vereint im Streben nach höchstem Erwachen, das ihnen als Menschen gleichermaßen zugänglich gewesen ist.

Calvinismus, Nationalsozialismus, Kommunismus usw. dagegen sind Lehren, die alle von einem ungeichen Wert von Menschen ausgehen. Sie sind im Grunde bloß Schöpfungen eines nichtsehenden, unreifen menschlichen Geistes, der sich mit ihnen bloß Rechtfertigungsinstrumente für den Eigennutz geschaffen hat.

* Was die Bewusstheit gegenüber der Qualität der eigenen Absicht angeht, bedeutet nun formale Bildung keinen Vorteil; im Gegenteil.

Denn Eigennutz bzw. buddhistisch gesprochen „Nichtsehen“, der dadurch bedingte „Durst“ und die dadurch „Verblendungen“ wie Gier, Hass, Neid, Stolz usw. lassen sich vor sich selbst und dann vor den anderen viel besser durch ein ausgebildetes intellektuelles Rüstzeug rechtfertigen. Die gebildeten Schichten waren zu allen Zeiten in ihrer großen Mehrheit Unterstützer der „Macht“ und auch diktatorischer Regime, wie etwa dem Nationalsozialismus.

In der Praxislehre des Buddhas ist auch die „verfehlte Ansicht“ (miccha ditthi) selbst bereits karmisch unheilsam – nicht bloß das durch die verfehlte Ansicht gerechtertigte unheilsame bzw. leidbringende Handeln. Die bedeutet, dass ausgefeilte Rechtfertigungsgebäude, mit denen ein leidverursachendes Handeln vor sich selbst und anderen legitimiert wird, das negative Karma durch dieses Handeln noch potenziert.

Ein berühmtes Beispiel in den Reden des Buddhas ist seine Ermahnung an einen Krieger, dass, wenn er in Erfüllung seiner Pflicht im Kampfe stürbe, danach großes Leid auf ihn zukäme; und zwar aufgrund des hasserfüllten Tötens anderer und wegen der Ansicht, dass dieses Töten seine Pflicht und gut sei.

Wenn also zum Beispiel KZ-Wächter zur Nazizeit oder kommunistische Schergen unter Pol Pot zahllose Menschen abschlachteten und aufgrund ihrer jeweiligen Ideologie davon überzeugt waren, dies sei ihre Pflicht und gut, wird das „unheilsame“ Karma des Abschlachtens durch ihre jeweilige Ideologie potenziert.

Wenn die Anschläge auf das „World Trade Center“ eine „False Flag“-Operation der USA gewesen sind (siehe dazu die verlinkten Aussagen vieler Experten im Hauptbeitrag, die nachweisen, dass es kontrollierte Sprengungen gewesen sind), um damit das amerikanische Volk für den „Krieg gegen Terror“ zu gewinnen – das heißt in Wahrheit die Interessen des militärisch-industriellen Komplexes, Expansion, den Status als alleiniger Supermacht oder den Zugriff auf Rohstoffe zu rechtfertigen -, wird für die Verantwortlichen ihr „unheilsames“ Karma des Mordes an den rund 3000 Amerikanern und der bisher rund 1 Millionen getöteten Muslime in den Kriegen danach potenziert durch die „verfehlten Ansichten“, mit denen sie dies vor sich selbst rechtfertigen (vor anderen ist es bisher überwiegend vertuscht worden).

In den Worten des weltweit führenden linksintellektuellen Staatskritikers, Professor Noam Chomski, der hier auch eingehend über „christlichen Zionismus“ spricht:

„Die Tendenz der intellektuellen Gemeinschaft, wie eine Herde von Unterstützern der Staatsmacht oder der privaten Macht zu folgen, ist einfach überbordend. …

Die große Mehrheit der Intellektuellen ist, wie es einmal hieß, eine ,Horde unabhängiger Geister“, die zur Unterstützung der Staatsmacht marschiert!“

Alle Probleme und von Menschen den Mitmenschen oder anderen Wesen zugefügte Leiden auf der Welt würden sich schlagartig in Luft auflösen – wenn „jenes“ einzig existente „Allmächtige“, alles beherrschende Gesetz „Karma“ (in seiner Definition als „Qualität der Absicht“) tief verstanden werden würde!

Genau so wie keiner freiwillig seine Hand ins Feuer halten würde!

* Jetzt wird übrigens auch klar, warum – unter anderem – solche (in den Augen vieler) „idealistischen“ Blogbeiträge wichtig sind. Sie sind in Wahrheit bloß ein Ausdruck von einem jenes spirituelle Naturgesetz verstehenden „inneren Realismus“!

* Das kannnst Du ruhig behaupten!

Aber es ist nun einmal falsch – weil es in unseren Breiten nachweislich bloß vier Jahreszeiten oder überall bloß Tag und Nacht gibt; so wie es bei der Frage der Entstehung des religiösen Extremismus bloß jene drei Ursachenkomplexe gibt!

* Beim Nebenjob als Apologet kann ich Dir leider leider nicht helfen. Das ist so gar nicht mein Gebiet!

Aber Jan ist ja professionell in diesem Bereich unterwegs und kennst sich da gut aus :-)!

Vielleicht kann er Dir da weiterhelfen!

Ich hoffe, das wars jetzt zwischen uns zu diesem Thema!

Hans

2 Rafi März 4, 2015 um 16:19 Uhr

Hi Hans,

Wer gehört denn eigentlich zur „apologetischen Szene“? Sind das zufällig alle, die nicht mit dir übereinstimmen oder gibts da Differenzierungen in deinem Weltbild?

Ich habe deinem heiligen Pali-Kanon nicht abgesprochen wahre Sätze zu enthalten, aber darauf verwiesen, dass er die Wahrheit nicht gepachtet hat.

Deine Experten und Dokus wollte ich ebenfalls nicht mit meinem Hinweis verleumden, obwohl manche Aussagen vom Herrn von Bülow schon fast klassisch gewordene verschwörungstheoretische Elemente enthält z. B., dass die Attentäter vom 11. September noch leben würden. Ich nehme einmal an, die meditieren gerade gemeinsam mit 2Pac, Elvis, Marylin Monroe und Michael Jackson auf einer einsamen pazifischen Insel.

Ich glaube Dir übrigens gerne, dass du jeden Vorschlag in dein Weltbild mit den drei Komplexen integrieren kannst.

Genauso wie ich jetzt einfach behaupten kann, dass es nur zwei Jahreszeiten gibt … Wieso komplizierte Differenzierungen vornehmen, wenn sich jeweils Frühling und Sommer bzw. Herbst und Winter ohnehin so ähneln?

Lg, Rafi

P.S.: Ich könnte übrigens einen Nebenjob als Apologet momentan durchaus vertragen. Wenn du mir da behilflich sein könntest, wo ich diesem Geschäft nachgehen kann, wäre ich dir sehr verbunden.

3 Hans März 4, 2015 um 15:09 Uhr

Hi Rafi,

* Im Religionsvergleich sollte „Verbindlichkeit“ immer bloß das haben, was logisch und empirisch verifizierbar ist, auch wenn dann das Urteil in einigen Fällen ziemlich negativ ausfällt.

Schon irre, da spricht einer diesen Quellen „wahre Sätze“ ab, ohne dass er sich mit ihnen selbst näher befasst hat – wie er selbst einräumt!

Aber auch diese haarsträubende, sich sachlich gebende Voreingenommenheit ist durchaus typisch für bestimmte – etwa die apologetischen – Szenen!

Ich teile hier die Ansicht des Senior-Vipassana-Lehrers Christopher Titmuss, der einmal den Palikanon als die „wertvollsten Weisheitstexte der Menschheitsgeschichte“ bezeichnet hat.

Aus ihnen ist zum Beispiel die immer größer werdende „Mindfulness“-Bewegung in den USA hervorgegangen (siehe dazu v. a. Jess Wilson – Mindful America – The Mutual Transformation of Buddhist Meditation and American Culture).

Sie manifestiert sich langsam auch hier.

Dabei gibt es aber im deutschsprachigen Raum das Problem, dass es hier ganz überwiegend bloß sehr alte und unbrauchbare christo-buddhistische Übersetzungen gibt (mit Ausnahme von Nyanaponika und Nyanatiloka, deren altes und trockenes Deutsch aber auch zu wünschen übrig lässt).

* Keine „5 oder 8 Komplexe“, weil es bloß jene drei gibt … so wie es bei den Tageszeiten bloß zwei oder bei den Jahreszeiten bloß vier gibt!

Nenne mir doch bitteschön andere … Ich garantiere Dir, dass ich sie in eine der drei genannten Komplexe einordnen kann!

Komplex 2) und 3) decken die gesamte Geschichte der arabischen und islamischen Welt bis heute ab bzw. deren Auswirkung auf den zeitgenössischen religiösen Extremismus; und Komplex 1) behandelt die handlungleitende Macht der Ansichten, die immer und überall gilt.

Das ist einfach eine triftige Erkenntnis, wie sie objektive Wissenschaft leisten sollte!

Da gibt es nun einmal Erkenntnisse, die dann feststehen (mit diversen weiteren Beispielen).

* Zu dem ablenkenden pseudwissenschaftlichen „Sprech“ etwa von einem „Erkenntnisfortschritt“ oder dass es „unabdingbar“ sei, „sich auf solche scheinbar nebensächlichen Details einzulassen“, habe ich mich schon geäußert.

Es ist objektiv kein „nebensächliches Detail“, das es bloß jene drei Ursachenkomplexe bei der Frage der Entstehung des religiösen Extremismus gibt.

* Lies den Satz zu Nagarjuna doch genau … muss ich das jetzt auch wiederholen? —>

Ohne das tiefe Verständnis der konventionellen Realität (wo Konzepte, Unterscheidungen und Auseinandersetzungen zentral sind), gibt es keine Möglichkeit der Realisierung der höchsten Realität der “Leerheit” von “Eigenwesen”.

Weil es jene konventionelle Ebene und die Verständnisnotwendigkeit auf dieser Ebene gibt, haben unterschiedende Konzepte und Urteile von „zutreffend“ und „falsch“ ihre volle Berechtigung! Und auch wegen der anderen bereist genannten Merkmale des frühen Buddhismus.

* Klar – all die zahlreichen Bilder, die alle Dasselbe zeigen, was sich genau beim Einsturz der Gebäude ereignet hat, sind in einer großen Kollaboration gefaked worden. Genauso haben sich all diese unterschiedlichen Experten (mit alles Andere als „vagen“ Aussagen) und unter Gefahr für sich selbst, all diese Augenzeugen und Dokumente zu diesem einen Zweck zusammengetan.

Du hast sie doch gar nicht angehört; und kommst wieder zu Deinen bereits besprochenen Urteilen!

Das Thema „Mondlandung“ ist ein gänzlich anderes Thema (siehe dein „Mockumentary“) …

Denn hier gibt es bloß die Aufnahmen der Nasa!!!

* Nein, das wahre Motiv hier ist ein ganz anderes, nämlich – bloß nicht zu kritisch werden, weder gegenüber bestimmten Religionen noch gegenüber bestimmten Staaten, egal ob es stimmt! Daraus könnten ja für einen selbst Nachteile erwachsen – lautet das Lebensmotte des Apologeten!

* Und jetzt ist wirklich gut!

Wie unten bereits gesagt:

Als Übungsobjekt weiterhin für Deine apologetische Lauf- oder Rennversuche stehe ich von jetzt an nicht mehr zur Verfügung.

Du hast Dich zu dieser Deiner Motivation bereits klar “geoutet”; und wiederholst die gleichen Taktiken einfach immer weiter!

Das hat die genannten Konsequenzen für mich. Nimm diese jetzt bitte zur Kenntnis, wenn Du Dich hier überhaupt generell weiter äußern willst.

In welchen Gebieten Du es gerne kannst, habe ich schon gesagt.

PS: Betrachte das oben Gesagte nicht als Angriff, sondern lies es bitte genau! Ich meine, was ich sage, und überlege es gut.

Hans

4 Rafi März 4, 2015 um 11:57 Uhr

Hallo Hans,

Ich bin sicherlich weder ein genauer Textkenner des Pali-Kanons noch ein Theravada-Mönch, was auch keine Rolle spielt, denn was dort steht, hat für mich keine absolute Verbindlichkeit, wie es offenbar für dich gilt. Der Buddhismus hat wie gesagt kein Patent auf wahre Sätze; auch nicht der frühe.

Außerdem habe ich nicht gegen Konzepte argumentiert oder sie „verurteilt“, sondern wollte mit dieser philosophischen Geste nur deine scheinbar „klare und unwiderlegbare“ Aufteilung dieser Thematik in drei Komplexe hinterfragen.

Warum denn nicht z.B. 5 oder 8 Komplexe? Vielleicht verrät die Aufteilung auch etwas über den, der diese Aufteilung gemacht hat? Welche Interessen und impliziten Annahmen stecken dahinter, diese ‚unwiderlegbaren Fakten‘ in dieser Weise anzuordnen?

Du kannst das gerne Haarspalterei nennen, aber wenn man mit Erkenntnisfortschritt (d.h. mit Gewinn einer neuen Perspektive oder Veränderung einer alten) argumentieren möchte, ist das unabdingbar, sich auf solche scheinbar nebensächlichen Details einzulassen.

Warum muss eigentlich deine Argumentation „haargenau“ gelten?

Vor allem argumentierst du doch mit Nagarjuna selbst für quasi zwei Realitätsebenen: die konventionelle und konzeptuelle und diejenige „frei von Eigenwesen“, Leerheit, Ding-an-Sich etc.

Übrigens:

Auch „Experten und Augenzeugen“ und nicht einmal Bildmaterial sind an sich Garant für neutrale Berichterstattung.

In dem Zusammenhang kann ich dir nur diese Mockumentary empfehlen, die auch wunderbarerweise genau mit den manipulativen Techniken vieler 9/11-Dokus arbeitet, um die Authorität von Dokus und Experten mal ein wenig in Frage zu stellen.

Will der Regisseur nämlich auf etwas völlig Absurdes hinaus, dann ist das durch moderene Schnittechniken, bestimmte Suggestivfragen und vage Expertenaussagen kein Problem dafür sich die Belege zu verschaffen…

Lg, Rafi

5 Hans März 4, 2015 um 0:44 Uhr

Hi Rafi,

* Die frühe „buddhistische Lehre“ gemäß den ältesten und autoritativsten Quellen, den Redensammlungen des Palikanons, verurteilt keineswegs „Konzepte“!

Dies ist bloß eine eingebürgerte Fehlansicht von Leuten, die sich – ganz offenkundig – gar nicht mit den alten Quellen befasst haben, weil sie daran auch gar nicht näher interessiert sind; sondern die nachreden, was sie irgendwo lesen oder hören.

Wie schon mehrfacht betont, möge es ankommen:

1) Dort ist die „Weisheit durch eigenes Nachdenken“ die Quelle aller weiter führenden Weisheiten.

2) Dort ist die „Treffliche Sicht“ – in Unterscheidung zu einer „Verfehlten Sicht“ – explizit als das wichtigste bzw. Führungsglied des ganzen Befreiungsweges.

3) Dort gibt es massenhaft kritische Bestandsaufnahmen zeitgenössischer Lehrmeinungen sowie anderer Lehren (bis zur Hälfte aller Reden sind reine solche Bestandsaufnahmen oder enthalten deutliche Elemente davon) – mit einer starken Überzeugung des historischen Buddhas von der Richtigkeit der einen und Irrigkeit der anderen Sichtweisen!

In den Worten des späteren und geschichtlich einflussreichsten Interpreten der frühen Lehren des Buddhas, Nagarjunas –

Ohne das tiefe Verständnis der konventionellen Realität (wo Konzepte, Unterscheidungen und Auseinandersetzungen zentral sind), gibt es keine Möglichkeit der Realisierung der höchsten Realität der „Leerheit“ von „Eigenwesen“.

Frei ausgedrückt – durch ein Sich-dort-Hineinwünschen über die Abwertung von Konzepten wird keiner dort hingelangen; laut Buddha und Nagarjuna.

* „Eindrücke“ kann man viele haben! Es zählen aber immer bloß die konkreten Argumente. Diese höre ich mir persönlich immer erst vorbehaltlos an, bevor ich Zustimmung oder nicht ausdrücke. Die Titel sind dabei sekundär (und ich empfinde sie nicht als reißerisch, sie bringen die Inhalte auf den Punkt).

Andreas von Bülow ist wie gesagt ein sehr renommierter Geheimdienstexperte und früherer Bundesminister. Wenn er von irgendwelchen Medien heute nicht recht wahrgenommen wird, sagt es lediglich etwas über die letzteren und ihren Konformismus aus. Es sind sehr triftige Punkte, die er vorbringt.

Ken Jebsen hat ihn bloß interviewt (neben vielen anderen). Es ging mir mit jenem Zitat nicht um Ken Jebsen. Er mag ein gewisser Hitzkopf sein, der aus dem RBB geflogen ist, aber er ist auch ein engagierter und kluger Kopf.

Die englischsprachigen Dokumentationen, die zum Teil jeweils mehrere Millionen Male abgerufen worden sind, interviewen und zitieren diverse bekannte und etablierte Experten (deren Verständnis leider ein relativ gutes Englisch voraussetzt):

Experten zu den Themen Gebäudetechnik, den im World Trade Center verbaut gewesenen Materialien, Statik, Flugzeugen, speziellen „Thermite“-Brandbomben, die relativ unauffällig Stahl schmelzen und dabei weißen Rauch abgeben (wie er weiter unten an den Gebäuden zu sehen war), ehemalige hochrangige Militärs, Kenner des Pentagons sowie hocherfahrene Piloten und Augenzeugen ohne Ende, die unter anderem von Bohrungen zu „Sicherheitsmaßnahmen“ in den Wochen vor den so genannten „Anschlägen“ berichten, und zwar in verschiedenen Gebäudebereichen, die währenddessen von allen verlassen werden mussten.

Auch das gebrachte Bildmaterial mit Nahaufnahmen spricht Bände –

Da krachen riesige Gebäude im gleichsam freien Fall plötzlich vollständig und quasi „pulverisiert“ in sich zusammen; und dies erst eine Zeit, nachdem ganz oben (fensterlose! … spezielle) Flugzeuge hineingeflogen sind …

Unmöglich, wie jene Experten erklären – wenn nicht gezielte Sprengungen mit jenen Spezialbomben weiter unten stattgefunden haben.

Besonders aussagekräftig ist dazu dieses (relativ kurze) Video! Am Ende kommen hier auch diverse Aussagen zu den Motiven.

Es sagt Einiges über die Naivität der Menschen aus, wenn sie Derlei nicht zur Kenntnis nehmen und dem Einerlei der Mainstream-Medien glauben.

Aber es ist natürlich bequemer, all jene Punkte und Aussagen wegzuwischen mit opportunen „Eindruckmacher“-Floskeln.

Höre den Aussagen in den Dokumentaionen besser genau und vorbehaltlos zu, was Dir sicher sehr schwer fällt (aber nicht wegen Deines Englischen, das gut sein dürfte).

Ich habe nachträglich noch ein paar mehr Videos verlinkt; und es gäbe noch diverse weitere.

* Das, was ich kurz gesagt habe, ließe sich auch sehr ausführlich und genau belegt darstellen. Aber es wäre mir zu viel Arbeit.

Das meinte ich mit „bloß Blogbeiträge“.

Jene drei Ursachenkomplexe und ihr Verhältnis zueinander – dass alle drei erforderlich sind für die Entstehung des religiösen Extremismus – etwa sind vollkommen klar und unwiderlegbar.

Dabei erkläre ich nicht „die Welt“, sondern bloß den religiösen Extremismus – offenbar ein weitere Mal wieder nicht genau gelesen!

Auch die Aussagen zum Imperialimus im Falle Chinas und des Westens gelten haargenau. Aber hier muss natürlich aus apologetischer Sicht absolut alles unternommen werden, dieses Argument nicht gelten zu lassen; und zwar eben deshalb, weil es so glasklar macht, welche Rolle die Ansichten in Relation zum Verhalten tatsächlich spielen!

* Apologeten bleiben immer lieber gerne bei den „feinen“ (aber unwichtigen) „Unterschieden“.

Denn sie haben wesensgemäß erhebliche Probleme mit Argumentationen, die den Wald im Auge behalten – anstatt sich wie die apologetischen Argumentationen bloß auf die Bäume zu fokussieren und darüber den Wald unbeachtet zu lassen (wie es das treffliche Sprichwort „den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“ besagt).

* Nein, das war Anbiederung – ohne den Wortlaut hier zu analysieren, weil es jetzt wirklich genug ist!

Der Ton und auch der Kontext (siehe auf Facebook) macht die Musik und verrät die Motivation!

Für Jan ist es auch nicht – „nicht mehr allzu interessant“! Er hat nur gemerkt, dass er hier mit seinen Strategien nicht im Geringsten durchkommt. Da hat er sich im Vorfeld offenbar ein falsches Bild gemacht – wie es nun einmal ist, wenn man vor allem mit apologetischen „Gleichgesinnten“ zu tun hat.

Dass er sich hier näher eingebracht hat, hat wohl damit zu tun, dass er auch eine linke Vorgeschichte und einen tibetisch-buddhistischen Praxishintergrund hat.

Wie gesagt zu Dir – als ein weiteres Übungsobjekt für apologetische Laufversuche stehe ich nicht zur Verfügung.

Du hast Dich zu dieser Deiner Motivation bereits klar „geoutet“. Das hat die genannten Konsequenzen für mich.

VG, Hans

6 Rafi März 3, 2015 um 20:43 Uhr

Hi Hans,

Du hast damit Recht, dass ich deine Einträge nicht sehr gründlich gelesen habe; kein sehr feiner Zug von mir, sorry.

Da du mich namentlich erwähnt hast, hab ich mich allerdings in der Pflicht gesehen, mich an dieser Debatte weiter zu beteiligen, die mich gerade nicht wirklich brennend interessiert. Daher brauchst du mich auch nicht als zukünftigen „Apologeten“ in der Runde befürchten. Im Gegenteil hoffe ich auf weite fruchtbare, eher praktisch angelegte Diskussionen, wie das schon bei der „Goenka-Debatte“ der Fall war.

Zurück zum Jetzt:

Mit relativiert habe ich bloß gemeint, dass Du Dein Hauptargument (Bedeutung der Sichtweise) in Relation zu anderen Argumenten gestellt hast und ihm damit die m. E. übertriebene Schärfe genommen hast.

Ich verteidige grundsätzlich keine Monotheismen und stimme oberflächlich betrachtet und abstrahiert von der Lebenswirklichkeit mit „der buddhistischen Lehre“ überein (darauf gibt es ja auch kein Patent); v. a. mit dem Punkt, dass Konzepte jeder Art (auch wissenschaftliche) die Wirklichkeit nicht treffen und letzten Endes ein absolutistischer Glaube an ein Konzept (Gott, Evolution, Relativitätstheorie, menschliche Natur) Ausdruck von Naivität ist.

Andererseits leben wir nun einmal mit unserem ‚konzeptuellen Geist‘ in dieser Welt und nicht nur wissenschaftliche oder buddhistische Konzepte haben ihre praktische Daseinsberechtigung. Das verstehe ich unter Toleranz (zu unterscheiden von Akzeptanz).

Auch wenn die Mainstream-Medien nicht besonders ehrlich sind, was ihre eigentlichen Annahmen betrifft, und sie sich neutraler geben, als sie es sind, heißt es andererseits nicht, dass einen jede Dokumentation und jeder selbsternannte Experte auf YouTube mit den wahren Hintergründen und Fakten versorgt.

Die reißerischen Titel der Dokus und der Eindruck, den sowohl der Herr Ken FM und auch Andreas von Bülow auf mich machen, meinte ich mit „fragwürdig“. Einige interessante Punkte anzubieten und letzt Endes viel zu wilde spekulative Konsequenzen daraus zu ziehen, scheint mir deren Strategie zu sein.

Mit zu vielen Argumentationslinien meine ich die Tatsache, dass hochkontroverse Themen wie Tibet, 9/11, Imperialismus, Medienkritik usw. sich nicht sehr überzeugend hinsichtlich irgendeiner Argumentation in einem kurzen Blogeintrag zusammenfassen lassen.

Letzten Endes hast du aber Recht, dass du hier keine wissenschaftliche Arbeit schreibst; und Du kannst nach Belieben noch mehr Konzepte verwenden und versuchen, ein kohärentes Ganzes daraus zu mischen. Ob das überzeugt, ist eine andere Sache …

Ich würde mich dennoch freuen, wenn du in Zukunft auch weiterhin nicht ummittelbar-praktische Themen auf dem Blog behandelst, aber wenn möglich, dann weniger welterklärend-umfassend, was ich nur gut meine.

LG, Rafi

P.S. Ich hab mich an den Jan nicht „angebiedert“. Das nennt sich Zustimmung, Alter! 🙂

7 Hans März 3, 2015 um 18:57 Uhr

Hi Rafi,

* Ich habe meine Standpunkte eigentlich nicht „relativiert“:

Das mit diesem Beitrag Vorgebrachte zu jenen drei Ursachekomplexen ist immer meine Ansicht gewesen, was ich früher zumindest kurz angesprochen habe – etwa mit dem Vergleich zu den diversen Bedingungen des Baumwachstums.

Aber in der vergangenen Debatte mit Euch habe ich zu sehr den Punkt 1) betont und zu sehr den Schulterschluss mit Sam Harris gemacht.

Denn ich meine wie Ihr auch, dass Sam generell deutlich zu wenig den Komplex des US-Imperialismus betrachtet. Er attackiert ja auch etwa den linken Noam Chomsky, wo ich nicht mitgehen würde.

Aber ich meine im Gegensatz zu Euch, dass auch der religiösen Ansicht eine zentrale Bedeutung bei der Entstehung des religiösen Extremismus zukommt.

Du und Jan-Ulrich – sowie der besonders bekannte Irano-Amerikaner Reza Asla und viele weitere – argumentieren apologetisch, indem Ihr vor allem den Komplex 2) (Stichwort „westlicher Imperialismus“) betont und den Komplex 1) (Stichwort „handlungsleitende Macht der Ansicht“) im Grunde gar nicht anerkennt.

Es kann noch so offensichtlich sein, es kann noch so viele Belege für diesen Ursachenkomplex der handlungsleitenden Macht der Ansicht geben – die Apologeten schlagen endlos Purzelbäume, um diesen Komplex nicht anzuerkennen.

Ich erwähne gerne die Nazis als sehr klares Beispiel dafür, wie gewöhnliche Bürger ohne spezielle Negativerfahrungen zu Massenmördern mutiert sind – und zwar durch die Annahme einer bestimmten Ideologie!

Hannah Arendt hat dies mit ihren großen Arbeiten eindeutig gezeigt.

Den Komplex 3) (Stichwort „über ein Jahrtausend bestandene imperiale Vorgeschichte der arabischen Welt“) erörtert Ihr ebenfalls nicht, weil dies wiederum eine Kritik an der islamischen Kultur bedeuten würde – was Eurem apologetischen „Raster“ widerspricht.

Der Islam ist in erster Linie über viele Jahrhunderte mit Gewalt ausgebreitet worden, primär aus islamischen Überzeugungen bzw. mit Begründung durch bestimmte Aussagen in den Quellen des Islams; siehe dazu etwa Alfred Schlichts umfassendes „Die Araber und Eropa“.

* Das Betrachten der real wirksamen Komplexe – und zwar von allen dreien – ist der einzig wirklich wissenschaftliche Ansatz, weil er der Komplexität der Wirklichkeit Rechnung trägt! Dies gilt nicht für das von Euch und der Schar wohlfeiler Apologeten praktizierte systematische Ausklammern bestimmter dieser Komplexe, weil sie bestimmten übergeordneten Zwecken widersprechen.

* Du liest nicht einmal richtig, was ich geschrieben habe!

Denn Du schreibst – „z. B. erscheinen mir die genannten Quellen in weiten Teilen recht fragwürdig, mit welcher du deine „drei Komplexe“ begründen möchtest.“

Mit den verlinkten Beiträgen und Dokumentationen weiter unten geht es erstens bloß um den Komplex 1), also nicht um die anderen beiden. Zweitens werden sie als Begründungen dafür angeführt, dass die Dimension des Komplexes 2) (Imperialismus des Westens) wahrscheinlich noch viel größer ist, als es generell bekannt ist.

Denn hinlänglich bekannt ist, dass der westliche Imperialismus und die westliche Interessenspolitik in der arabischen Welt seit Napoleon für viel Schaden gesorgt haben. Dafür gibt es zahlreiche Belege, die ich gar nicht erst anführen muss. Ein Blick ins Geschichtsbuch genügt. So habe ich sie bloß kurz skizziert.

Es ist jedoch nicht hinlänglich bekannt, was jene Beiträge und Dokumentationen besagen.

Es spricht ausgehend von den darin vorgebrachten Zeugen und Belegen sehr Vieles dafür, dass sie richtig liegen! Wenn der Islamismus der letzten Jahrzehnte und besonders seit 9/11 auch ein „aufgebautes“ Instrument der USA ist, ihre globalen Ziele zu erreichen, hat der Komplex 2) natürlich noch eine deutlich größere Dimension.

Nichtsdestotrotz bleiben auch dann die Komplexe 1) und 3) gewichtig, wirkam und relevant!

* Wegen der Missverständlichkeit meiner früheren Argumente habe ich diese kurze Übersicht über die drei Ursachenkomplexe geboten, um generell nicht missverstanden zu werden.

Denn ich will mitnichten das Vorgehen der USA verteidigen – zumal wenn es zutrifft, was jene kritischen alternativen Medien oder ein Experte wie Andreas von Bülow ans Tageslicht befördern. Wer sich die verlinkten Dokumentationen und die Argumente und Belege anhört, kann nicht mehr an „islamistische Anschläge“ auf das „World Trade Center“ glauben.

Die dagegen sprechende Beweislast ist erdrückend!

Natürlich ließen sich jene drei Ursachenkomplexe noch deutlich näher darstellen, mit diversen weiteren Belegen zu jedem einzelnen von ihnen.

Aber ich schreibe hier keine wissenschaftichen Arbeiten, sondern Blogbeiträge, die im Sinne des unabhängigen „Selbstdenkens“ zu eigenem unabhängigen Denken anregen sollen.

Diess gehört zentral zum frühbuddhistischen Weg!

* „Fragwürdig“ scheint mir das genau belegte und begründete Material in den verlinkten Beiträgen und Dokumentationen keineswegs.

Andreas von Bülow zum Beispiel ist ein angesehener Geheimdienstexperte, der früher Bundesminister war. Die interviewten Leute in den Dokumentationen sind ebenfalls Experten oder Augenzeugen. Dprt erscheinen zahlreiche Belege.

Fragwürdg scheint mir viel mehr die Stromlinienförmigkeit in den Mainstream-Medien, was bestimmte Themen angeht. Dazu sagt Bülow auch Triftiges.

Wenn solche gut recherchierten und belegten Dokumentaionen „bloß“ auf YouTube erscheinen, sagt das bloß einiges Negatives über jene Medien und einiges Positives über YouTube aus.

Mit generellen Behauptungen im Stile von „fragwürdig“ oder „zu viele Argumentationslinien in ein Gesamtkonstrukt unterbringen“ oder „Sätze verschiedenster Art in eine logische Form packen“ lassen sich die Dinge immer leicht abtun. Das ist typischer apologetischer und ausweichender pseudowissenschaftlicher „Sprech“, den Du schon häufiger gebracht hast (siehe dazu auch die Diskussion vor allem mit Rafi auf Facebook unter meinem Eintrag vom 23. Januar).

* „Imperialismus“ im Sinne von Nichtbeachtung der Interessen oder Eigenheiten von kolonisierten, eroberten, ausgebeuteten oder unterdrückten Völkern trifft gleichermaßen auf die beiden genannten Fälle zu, die arabische Welt wie Tibet. Auch die Motive sind jeweils etwa die Ausbeutung der Bodenschätze oder strategische Erwägungen gewesen.

Natürlich gibt es auch Unterschiede – aber nicht in diesen eben genannten entscheidenden Punkten. Für das Empfinden der Kolonisierten machen die „feinen Unterschiede“ null Unterschied!

Alleine um diese Art von Imperialismus geht es bei jenem Ursachenkomplex 2)!

Es ist sogar der Fall, dass der chinesische Imperialismus gegenüber den Tibetern viel ausgeprägter als der westliche Imperialismus gegenüber der arabischen Welt gewesen ist!

Denn China hat Tibet dem eigenen Staatsgebiet einverleibt (obwohl Tibet völkerrechtlich niemals Teil Chinas gewesen ist) und das Gebiet der Tibeter als Siedlungsbiet für die Chinesen freigegeben, die dort heute bereist die große Mehrheit stellen. Dagegen hat sich der Westen „lediglich“ als Kolonialmacht in der arabischen Welt verhalten. China hat rund ein Sechstel der Tibeter getötet (eine Millionen von 6 Millionen). China unterdrückt die Religion der Tibeter. Beides trifft nicht auf das Verhalten des Westens gegenüber der arabischen Welt zu!

Die Tibeter hätten also viel mehr Anlass, mit Gewalt gegen die Chinesen vorzugehen. Trotzdem tun sie es nicht – wegen bestimmter Überzeugungen!

Das Sich-Verlieren in relativ unerheblichen Details, um solche Vergleiche mit klugtuerischem „Wissenschaftssprech“ abtun zu können, ist ein weiteres typisches apologetisches Muster!

Darin bist Du bereits ziemlich gut.

* Apologeten wie Du, Jan oder ein Reza Aslan werden immer alles tun, um unter keinen Umständen einen kritischen Blick auf die Monotheismen selbst und ihre Quellen werfen zu müssen. Das ist gewissermaßen ihr „Job“, nämlich –

die damit verbundenen Institutionen zu schützen, die naheliegenden Alternativen zu relativieren und die bestehenden wirklichkeitsgemäßen Unterschiede zu nivellieren!

* Hier auch gleich kurz noch zu dem, was ich in der Diskussion auf Facebook unter meinem Eintrag vom 23. Januar als eine Anbiederei von Dir gegenüber Jan empfunden habe:

Dort hast Du nämlich gesagt:

„An Jan-Ulrich: Ich kann verstehen, dass für dich die Diskussion nicht mehr allzu interessant ist. Immerhin hast du bereits ziemlich viel Zeit investiert, um auf dem Blog eingehend auf Hans einzugehen. Ich glaube auch nicht, jemanden hier überzegen zu können. Aber für eine Erprobung der Argumente und um im Gespräch zu bleiben, versuche ich mein Bestes.“

Ich habe auf meinem Blog mehr Zeit als Jan investieren müssen, um dort auf seine zahlreichen apologetischen Argumente und rhetorischen Tricks einzugehen!

Jan hat die Diskussion mit mir auf Facebook begonnen, nicht ich. Jan hat auch den Kontakt mit mir auf Facebook hergestellt, nicht ich.

Bitte habe auch Verständnis dafür, dass ich bei Deiner „Erprobung der Argumente“ auf Deiner angehenden Apologeten-Laufbahn nun nicht mehr mitspiele.

Versteht bitte auch beide:

Wir leben in einer Wendezeit, in der sich absehbar nichts weniger als die Frage entscheidet, ob die Menschheit eine lebenswerte Zukunft haben wird.

Damit sie eine lebenswerte Zukunft haben kann, ist echte Integrität der Motivation, echte Objektivität der Wissenschaft und echte Spiritualität jedes Einzelnen Not-wendig!

Qualitäten, die zwangsläufig immer mit Offenheit, Mut und Wahrheitsliebe einhergehen.

Es braucht sicher keine weiteren zur Schar der Apologeten und Opportunisten, die letztlich bloß auf ihren eigenen Nutzen schielen.

Euch und ihnen allen sei mit dem Buddha gesagt:

„Es gibt eine Bedingung, die dem Befreiungsweg in stärkstem Maße dient.

Welche? Die Liebe zur Wahrheit!“

Ich habe diesen Beitrag trotz wenig Zeit wegen jener Richtigstellung gemacht; nicht, um mit Euch bestimmte bereits zur Genüge stattgefundene Kreisel weiterzudrehen oder als Übungsobjekt für Deine angehende apologetische Laufbahn zu dienen.

Über Dharma-Dinge, die sich direkt auf die Lehre des Buddhas beziehen, können wir jedoch auch weiterhin kommunizieren. Ihr sehr Euch ja beide als „Praktizierende“, denen der Dharma am Herzen liegt.

Wohl denn! Der spielt sich genauso auch im Alltag ab und hat etwa verdammt viel mit integeren Sichtweisen zu tun!

Viele Grüße,

Hans

8 Rafi März 1, 2015 um 22:48 Uhr

Hallo Hans,

Ich finds gut, dass du deine Annahmen und Behauptungen angesichts der Komplexität der Situation relativiert hast.

Deine Analyse dieser Komplexität teile ich allerdings nach wie vor nicht; zum Beispiel erscheinen mir die genannten Quellen in weiten Teilen recht fragwürdig, mit welcher du deine „drei Komplexe“ begründen möchtest. Ein wenig nach dem Motto: Für jede Behauptung findet sich eine passende Doku oder ein Experte…

Ich bin leider gerade ein wenig zu beschäftigt, um auf die Argumente genauer einzugehen. Aber ein grundsätzliches Problem sehe ich auch darin, erneut zu viele Argumentationslinien in ein Gesamtkonstrukt unterzubringen.

Sicherlich sind alle diese verschiedenen Brennpunkte in irgendeiner Weise miteinander verbunden. Philosophisch gesprochen existieren Trennungen (vermutlich) nur rein konzeptuell 😉

Dennoch macht es für mich nicht allzuviel Sinn, einen solchen Welterklärungsentwurf zu bieten und Sätze verschiedenster Art in eine logische Form zu packen.

Ich gebe zu, dass da schon eine gewisse Verlockung besteht, den „chinesischen Imperialismus“ mit dem „westlichen Imperialismus“ zu vergleichen und die darauf reagierenden Leidtragenden (Tibeter, Mittlerer Osten) dieser Imperialismen.

Das heißt aber nicht, dass ein solcher Vergleich gerechtfertigt ist.

1. Imperialismus ist ein Konzept, das auf zwei völlig unterschiedliche Kontexte angewandt wird, mit völlig unterschiedlichen historischen Bedingungen.

2. Aus dieser rein konzeptuellen Ähnlichkeit eine reale Ähnlichkeit und Vergleichbarkeit zu schließen, ist ein Fehlschluss.

Es sei denn, man ist ein historischer Idealist, der quasi historische Universalien annimmt, zum Beispiel „Putin ist der neue Hitler“ oder „Merkel ist die neue Margaret Thatcher“ oder Ähnliches, als wäre die Geschichte eine Verwirklichung von ewigen Konzepten.

Lg, Rafi

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