Das stärkste Zugpferd aller Handlungen sind die Ansichten

by Hans on 31/08/2014

 

 

 

 

Das stärkste Zugpferd – Ansichten!

 

 

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* Näheres zum neu entdeckten Urvater des westlichen praktizierten Buddhismus,
U Dhammaloka, hier im Vorwort

* Tipp: Die Spiegelung der Beiträge meiner Facebook-Chronik auf diesem Blog

 

Hinweise:

 

1) Zu meinem Vortrag vom 14. November 2014:

An jenem Abend habe ich am “Buddhistischen Zentrum” von Dr. Sylvia Kolk in Hamburg einen Vortrag über die unterschiedlichen Befreiungstypen in der Lehre des Buddhas gehalten (54 Minuten); und im Anschluss eine halbstündigen Meditation geleitet. Die Vorinfos zu diesem Abend finden Sie hier auf der Zentrumswebsite.

Der ganze Abend steht seit 25. Dez. 14 unter diesem Link auf YouTube zur Verfügung. Beachten Sie dort bitte auch den Text unterhalb des Videos.

 

 

AdlerVorWasserfall

 

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1 bodhi September 11, 2014 um 17:01 Uhr

Ihrem Text „Dharma gegenüber Buddhismus“ kann ich leider so auch nicht zustimmen. Sie reden vom Gewaltpotential mancher Textstellen im Neuen Testament, übersehen aber die Höllen- und niederen Reinkarnations-Drohungen Buddhas im Palikanon. Ich könnte ihnen am Duktus einiger Lehrer aufzeigen, dass diese übernommen werden, um so Schüler zu gängeln und zu manipulieren. Dazu zählt ja auch gerade der Hinweis auf einen Moralkodex, dessen Verletzung zu gewissen Folgen führe.

Insofern verstehe ich nicht, wie Sam Harris da herauskommen will. Nicht nur ist die Vipassana-Meditation in einen buddhistischen Kontext eingebettet, ob er das will oder nicht. Voraussetzung ist bei Goenka etwa die Vorstellung, dass etwas komme und gehe und so beobachtet werde – was tatsächlich gar nicht vergänglich ist, so lange man es beobachtet, nämlich so lange man lebt, z.B. die Atmung und der Herzschlag. Es gibt also bereits gedankliche Prämissen, und die werden noch akzentuierter, wenn man, wie Harris, die Harmonie mit einer ethischen Motivation sucht. Schon die Grundannahme, es ginge darum, das Leiden zu überwinden, könnte ja falsch sein und müsste von einem redlichen Intellektuellen eigentlich auf den Prüfstand gestellt werden.

Man sollte die Sache einmal pragmatischer angehen. Im Moment ist nicht zu erkennen, dass das Christentum als Monotheismus weltweit mehr Gewalt anwendet als der Buddhismus (siehe etwa Rohingya). Es geht eher darum, ob der Monotheismus eine Aufklärung durchmachte oder nicht, und das Gleiche gilt für den Buddhismus.

Der tibetische Buddhismus hat sie noch nicht bewältigt, da der Dalai Lama sich noch immer politisch einspannen lässt und die Trennung von Religion und Staat nicht überzeugend vollzogen ist, vor allem in der Volkserwartung nicht. Noch in der jüngeren Vergangenheit wurden in Tibet auch teilweise grausame Strafen verhängt. Die Tatsache, dass sich Tibeter selbst verbrennen und nicht andere in die Luft jagen, ist ihrer Textinterpretation und -treue zu verdanken. Sie wollen nicht in Widerspruch zum Gelehrten geraten. Für muslimische Attentäter ist es möglich, den Dschihad im Koran anders auszulegen. Die Tibeter wollen ja auch keinen weltweiten tibetischen Staat, der nach ihrem Rechtsssystem funktioniert, es fehlt die Motivation der Scharia-Anhänger.

2 bodhi September 11, 2014 um 16:09 Uhr

Auch ich möchte an eine Neubesinnung des Buddhismus glauben, aber nicht ans Vipassana. Es wurde doch viele Jahrhunderte in Ländern praktiziert, in denen es den diktatorischen Regimen (wie in Myanmar) nicht viel entgegenzusetzen hatte. Vipassana ist zu selbstbezogen. Wir sollten uns eher das Mahaparinibbana-Sutta anschauen, wo Buddha nicht konkret zur Frage des Angriffskrieges eine ablehnende Stellung bezieht. Daraus könnten wir folgern, dass wir bitteschön unsere eigene Antwort zu finden haben, und vielleicht lautet diese hier: Terroristen angreifen.

Eine Meditationsmethode, die modernen Konflikten dieser Art gewachsen sein will, müsste vor allem eins erreichen – dass ich mich möglichst gut in den anderen hineinversetzen kann. Ich kann mir dann vorstellen, WARUM er jemanden etwa vierteilt. Ich kann das nachempfinden. Ich beginne ihn zu verstehen. Dann erst suche ich nach angemessenen Lösungen. Es genügt nur dann, mich zu verstehen, wenn ich in mir wirklich diese Anteile einer „Bösartigkeit“ annehme, wenn ich sie mit dem Terroristen teile, wenn ich weiß: Du bist auch ich. Wenn ich das von mir weise, dann werde ich wohl auch die rechten oder geschickten Mittel nicht finden, um mit ihm klarzukommen bzw. um ihn in Schranken zu verweisen.

Es muss zuerst eine Ehrlichkeit vorherrschen, die ich bei vielen Buddhisten nicht sehe: Auch ich habe Grausamkeit in mir! Und dann frage ich: Warum kann ich sie beherrschen und der andere nicht? Und aus dieser Erkenntnis heraus muss ein unmittelbarer und effektiver Handlungswille entstehen, wie er sich in manchen Vipassana-Hoheitsgebieten in Revolten hätte ausdrücken müssen, die aber gar zu spärlich geblieben sind.

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